Brussels,
10
November
2022
|
17:07
Europe/Brussels

6:35,183 min: Mercedes-AMG ONE ist die Nummer 1 auf der Nürburgring-Nordschleife

Maro Engel verbessert bisherigen Rekord für Serienfahrzeuge mit Straßenzulassung trotz nicht optimaler Streckenbedingungen um beachtliche acht Sekunden

Zusammenfassung

Affalterbach/Adenau.  Der Mercedes-AMG ONE (Kraftstoffverbrauch gewichtet, kombiniert: 8,7 l/100 km; CO2-Emissionen gewichtet, kombiniert: 198 g/km; Stromverbrauch gewichtet, kombiniert: 32 kWh/100 km)[1] ist der König der Nürburgring-Nordschleife: Mit einer offiziell gemessenen und notariell beglaubigten Zeit von 6:35,183 min für die 20,832 Kilometer lange Strecke setzt das Hypercar mit Formel-1™ Technologie einen neuen Rekord für Serienfahrzeuge mit Straßenzulassung sowie in der Kategorie Supersportwagen.


 


 

[1]   [1]Die Angaben zu Verbrauch und CO2-Emissionen sind vorläufig und wurden intern nach Maßgabe der Zertifizierungsmethode „WLTP-Prüfverfahren“ ermittelt. Es liegen bislang weder bestätigte Werte vom Technischen Dienst noch eine EG-Typgenehmigung noch eine Konformitätsbescheinigung mit amtlichen Werten vor. Abweichungen zwischen den Angaben und den amtlichen Werten sind möglich.

Die Rekordfahrten am 28. Oktober 2022 waren an Spannung kaum zu überbieten: Um exakt 17:14:31 Uhr ging Rennfahrer und AMG-Markenbotschafter Maro Engel zum letzten Versuch des Tages auf die Strecke und brannte die neue Fabelzeit in den legendären und anspruchsvollen Eifel-Asphalt. Und damit wahrlich keine Minute zu früh, denn ab 17:15 Uhr wäre die Strecke offiziell geschlossen gewesen. Zwar hatte Maro Engel zuvor schon eine neue Bestmarke gesetzt, doch der DTM-Pilot war noch nicht zufrieden. Gegen Ende des Streckenslots wurden die Bedingungen von Minute zu Minute besser. Somit nutzte Maro Engel die allerletzte Möglichkeit und verbesserte die Rundenzeit auf den neuen offiziellen Rekord von 6:35,183 min. Bezogen auf die aus dem sport auto Supertest bekannte Streckenvariante beträgt die Rundenzeit 6:30,705 Minuten.

„Das war wirklich ein unvergessliches Erlebnis“, so Maro Engel, nachdem er die Rekordrunde absolviert hatte. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir bei diesen Streckenbedingungen eine derartige Rundenzeit fahren können. In manchen entscheidenden Streckenbereichen war es noch nicht komplett abgetrocknet und daher knifflig. Das war schon eine besondere Herausforderung. Wir haben bei den Vortests versucht, die optimale Deployment-Strategie herauszufinden. Wie Lewis Hamilton und George Russell an ihren Rennwochenenden, so musste auch ich die elektrische Energie des Hybridantriebs bestmöglich einteilen. Das ist vor allem bei dieser Streckenlänge nicht ohne. Zudem galt es noch, die DRS-Funktion optimal zu nutzen. Aber eben auch das ist echtes Formel 1-Feeling. Es ist schon etwas sehr Besonderes, den Ring mit diesem einzigartigen Fahrzeug umrunden zu dürfen.“


 

„Ich bin stolz auf das ganze AMG-Team ‑ auf alle, die an diesem Projekt beteiligt waren. Die verschiedensten Bereiche in Affalterbach sowie unsere Kollegen bei HPP in Brixworth haben nie aufgegeben und den Traum dieses Fahrzeugs weiter vorangetrieben. Dieser Erfolg ist der verdiente Lohn der harten Arbeit. Auch wenn der AMG ONE sicherlich auf einem Grand Prix-Kurs mehr zuhause ist als auf der Nordschleife ‑ sind wir, wie so oft bei diesem Projekt, einfach einen Schritt weitergegangen. Wir sind die Ersten überhaupt, die sich mit einem Supersportwagen den Herausforderungen am Nürburgring gestellt haben. Auch das macht dieses Projekt so einzigartig und ich freue mich sehr über diese fantastische Rundenzeit“, so Philipp Schiemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH.

Dabei sah es zunächst nicht nach einem neuen Rekord aus: Das Wetter war zwar sonnig, mit leichtem Wind, aber die Strecke ‑ typisch Nürburgring im Herbst – in einigen Bereichen noch feucht und teilweise verschmutzt. An manchen Passagen, wie beispielsweise am schnellen Streckenabschnitt Kesselchen, war die Ideallinie noch nicht komplett abgetrocknet. Alles in allem keine optimalen Bedingungen – vor allem für ein Fahrzeug in dieser extremen Leistungsklasse. Bis die Strecke für eine erste schnelle Runde befahrbar war, schmolz die verbliebene Zeit auf unter eine Stunde. Bei Luft- und Asphalttemperatur von knapp 20 Grad Celsius reichte dies nur noch für maximal vier schnelle Runden.

Mercedes-AMG brachte zwei ONE an den Ring, wodurch die knappe Zeit effektiv genutzt werden konnte. Beide Fahrzeuge wurden laut Vorgaben der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG vom TÜV Rheinland auf ihre Serienmäßigkeit geprüft und dokumentiert. Ein Notar bestätigte den ordnungsgemäßen Zustand der Fahrzeuge und die korrekte Durchführung der Rekordfahrten.

Rekordfahrzeug im absolut serienmäßigen Zustand

Technisch brachte das Rekordfahrzeug alles mit, was der Mercedes-AMG ONE serienmäßig bietet: Das Hypercar bringt weltweit erstmals Formel-1™-Hybrid-Antriebstechnologie von der Rennstrecke auf die Straße. Der E PERFORMANCE-Hybrid leistet mit einem Verbrennungs- und vier Elektromotoren insgesamt 782 kW (1.063 PS), die Höchstgeschwindigkeit wird bei 352 km/h abgeregelt. Die weitere Motorsport-Technologie reicht vom Carbon-Monocoque und der Carbon-Karosserie über die mittragende Motor/Getriebe-Einheit und der aktiven Aerodynamik bis hin zum Push-rod-Fahrwerk. Mit seiner komplexen Technologie bietet der zweisitzige Mercedes-AMG ONE teilweise sogar noch mehr als ein Formel 1™-Rennwagen. Er verfügt über den vollvariablen Allradantrieb AMG Performance 4MATIC+ mit hybrid-angetriebener Hinterachse und elektrisch angetriebener Vorderachse mit Torque Vectoring.

Für die Rekordfahrt wurden die maximalen Sturzwerte innerhalb der Auslieferungstoleranz gewählt. Maro Engel wählte das Fahrprogramm „Race Plus“. Das bedeutet: Aktive, maximal mögliche Aerodynamik, straffe Fahrwerksabstimmung, Fahrzeugabsenkung um 37 mm an der Vorderachse und 30 mm an der Hinterachse sowie volle Leistung von allen Motoren. Das Drag Reduction System (DRS) wird vom Fahrer mittels Knopfdruck am Lenkrad aktiviert. Hierbei fahren die vorderen Louvres an den Kotflügel ebenso ein wie das obere Aeroelement des zweistufigen Heckflügels. Erkennt das System Verzögerung oder ein gewisses Maß an Querbeschleunigung, fahren die Aeroelemente blitzschnell wieder aus.

Intelligente Fahrweise für optimales Energiemanagement

Die Rekordrunde in dem Hybrid-Supersportwagen mit Formel 1™-Technologie erforderte nicht nur fahrerisches Können, sondern auch einen intelligenten Fahrstil: Maro Engel wendete bei der Runde über die 20,8 km lange Nordschleife ein spezielles Energiemanagement an. Das heißt, er konnte nicht bei allen Streckenabschnitten bis zum maximal möglichen Tempo beschleunigen, sondern musste mit der Energie haushalten. Hierzu nutzte er einerseits die vierstufige sogenannte Energy Flow Control (EFC) des AMG ONE und ging teils etwas früher vom Gas. Dies wird im Fachargon als „Lift and Coast“ betitelt. Zudem nutzte Maro auch die Energierückgewinnung in den Bremsphasen, so dass die High Performance Batterie auch auf der langen Döttinger Höhe noch genügend Leistung für 338 km/h Top Speed zu bieten hatte.

All diese Variationsmöglichkeiten kann der AMG ONE-Kunde ebenso nutzen. Das gilt auch für die vollkommen serienmäßige Bereifung MICHELIN Pilot Sport Cup 2 R MO, die zusammen mit Entwicklungspartner Michelin speziell für den ONE entwickelt wurde. Für höchstmögliche Verzögerung und Standfestigkeit sorgte die serienmäßige AMG Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage.

Erster Automobilhersteller mit einem Hypercar auf dem Ring

Mercedes-AMG ist der erste Automobilhersteller, der sich mit einem derartigen Hypercar auf die Nürburgring-Nordschleife gewagt hat und dort zu offiziellen Rekordfahrten angetreten ist. Der Mercedes-AMG ONE ist daher nicht nur das absolut schnellste straßenzugelassene Fahrzeug auf der Nordschleife, sondern auch die Nummer 1 in der Nürburgring-Kategorie „Supersportwagen“.

Die schnellen Rundenzeiten wurden von den neutralen Experten der „wige SOLUTIONS“ präzise gemessen. Ein unabhängiger Notar beglaubigte zudem den ordnungsgemäßen Zustand des Fahrzeugs und die Messungen mit einer elfseitigen Urkunde. Die spektakuläre Fahrt lässt sich über ein Video hier miterleben.