Brüssel,
29
März
2022
|
15:22
Europe/Brussels

Mercedes-Benz erprobt den neuen GLC unter Extrembedingungen

Zusammenfassung

Stuttgart/Arjeplog.  Während in Sindelfingen schon fast frühlingshafte Temperaturen herrschen, muss der GLC der nächsten Generation im finalen Wintertest seine volle Zuverlässigkeit auch bei schwierigsten Witterungsbedingungen beweisen. Das anspruchsvolle Testgelände im schwedischen Arjeplog mit verschneiten und vereisten Straßen, schneidendem Wind und Temperaturen von bis zu minus 30 Grad bietet dafür den perfekten Ort. Bei den finalen Applikations- und Testarbeiten überprüft Mercedes-Benz die Auswirkungen extremer Kälte auf das Fahrverhalten, die Ergonomie, das Thermomanagement und den Innenraumkomfort und sichert damit die Ergebnisse der „digitalen Entwicklung“ im realen Fahrbetrieb ab.

Die Wintererprobung ist ein wesentlicher und wichtiger Qualitätsbaustein im Entwicklungsprozess. Damit sichert Mercedes‑Benz in der letzten Reifegradschleife die Kundenfähigkeit neuer Baureihen ab. Ein eigens für Wintertests eingerichtetes Testzentrum im nordschwedischen Lappland bietet umfangreiche Erprobungsmöglichkeiten: Hier gibt es Hügelauffahrten mit bis zu 20 Prozent Steigung, Teststrecken mit unterschiedlichen Reibbeiwerten, einen Handling Parcours und Kreisbahnen auf nahezu blankem Eis. Diese Herausforderungen stellen maximale Anforderungen an die Antriebs- und Regelsysteme.

Durch die beim GLC eingesetzten Technologien, insbesondere das optionale Driving Package mit Luftfederung/Verstelldämpfung und Hinterachslenkung wird zusammen mit der nochmals optimierten Abstimmung der Regelsysteme höchste Traktion und Fahrsicherheit mit mercedestypischen Komforteigenschaften kombiniert. Der neue GLC beweist sein hervorragendes Aufheizverhalten und thermischen Komfort, überzeugende Gesamtakustik und top Abrollkomfort, maximale Fahrsicherheit und überragende Fahrdynamik sowie die Leistungsfähigkeit seiner Aggregate.

Während der finalen Tests werden die letzten Details von den Ingenieur:innen vor Ort in enger Abstimmung mit den relevanten Entwicklungsabteilungen analysiert. Hat der GLC alles erfolgreich absolviert, wird der Start der Produktionstests bestätigt. Parallel werden mit den Fahrzeugen in verschiedenen Dauerläufen innerhalb eines detailliert geplanten Dauerlaufprogramms mehrere 100.000 km im Zeitraffer absolviert. Zeitgleich werden Autos aus lokaler Produktion in China getestet, damit auch diese den hohen Qualitätsstandard von Mercedes‑Benz erreichen.

Die Ergebnisse zeigen: Der GLC der nächsten Generation trotzt Eis und Schnee sowie extremer Kälte und meistert selbst die anspruchsvollsten Testzyklen.

Der neue GLC- more electric than ever

Mit über 2,5 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen seit 2008 hat sich der GLC (inkl. Vorgänger GLK) zu einem weltweit beliebten Midsize SUV und Segmentführer entwickelt. Seit mehreren Jahren ist der GLC bis heute sogar die meistverkaufte Modellreihe von Mercedes‑Benz. An diese Erfolgsgeschichte knüpft im Herbst 2022 nun die dritte Generation des GLC an. Er baut auf den Stärken seines Vorgängers auf und präsentiert sich mit hohem Wiedererkennungswert und technischen Highlights der aktuellen S- und C-Klasse. Angefangen beim Infotainment über ein digitalisiertes Interieur bis zu AIRMATIC und Hinterachslenkung sowie modernen Benzin- und Dieselmotoren, die zu 100 Prozent elektrifiziert sind. Als Plug-in-Hybrid wird der „Neue“ deutlich über 100 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können und sogar im Gelände ohne CO2-Emissionen unterwegs sein. Der neue GLC ist der dynamischste SUV von Mercedes‑Benz - auf jedem Terrain.

Die wichtigsten Highlights des neuen GLC:

Assistenzsysteme

Die neueste Generation des Fahrassistenz-Pakets enthält im Vergleich zur Vorgängerbaureihe zusätzliche und weiterentwickelte Funktionen. Der Fahrer kann in Alltagsituationen durch Entlastung komfortabel und sicher fahren. Bei Gefahr helfen ihm die Systeme, situationsgerecht auf eine drohende Kollision zu reagieren. Die Funktionsweise der Systeme wird durch ein neues Anzeigekonzept im Fahrer-Display erlebbar.

Weiterentwicklung der Assistenzsysteme (Beispiele)

·        Der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC kann auf allen Straßentypen – Autobahn, Landstraße sowie in der Stadt – automatisch den vorgewählten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten. Neu ist die Reaktion auf stehende Fahrzeuge, die sich auf der Fahrbahn befinden, bei einer Geschwindigkeit bis 100 km/h (bisher: 60 km/h).

·        Der Aktive Lenk-Assistent unterstützt den Fahrer im Geschwindigkeitsbereich bis 210 km/h beim Folgen der Fahrspur. Neu sind die Spurerkennung zusätzlich mit 360°‑Kamera, besonders im niedrigen Geschwindigkeitsbereich beim Bilden einer Rettungsgasse; die signifikant erhöhte Verfügbarkeit und Kurvenperformance auf Landstraßen sowie die erhöhte Fahrbahnzentrierung auf Autobahnen.

·        Der Verkehrszeichen-Assistent erkennt neben herkömmlich ausgeschilderten Geschwindigkeitsbeschränkungen auch Schilderbrücken und Baustellenbeschilderungen. Selbst bedingte Gebote (z.B. „bei Nässe“) zeigt er dank Auswertung aller fahrzeugseitigen Sensoren an. Neu sind die Warnungen vor einem Überfahren von Stoppschildern und roter Ampel (als Teil des Fahrassistenz-Pakets).

·        Ausgefeilte Parksysteme unterstützen den Fahrer beim Rangieren. Dank leistungsfähigerer Umfeldsensorik können die Park-Systeme den Fahrer besser beim Rangieren unterstützen. Durch die Einbindung in MBUX gestaltet sich die Bedienung intuitiver und schneller. Die optionale Hinterachslenkung mit 4,5 Grad ist in die Park-Assistenten integriert und die Berechnung der Fahrspuren entsprechend darauf abgestimmt. Notbremsfunktionen dienen auch dem Schutz anderer Verkehrsteilnehmer.

·        Der optionale Anhängerrangier-Assistent kann neben der Stabilisierung der Rückwärtsfahrt erstmalig auch frei einstellbare Kurvenfahrten bis zu 90 Grad durchführen. Das ermöglicht das präzise und sichere Positionieren eines Anhängers.


 

 

Digitalisierung

·        Neue Lenkradgeneration mit drei Speichen und neu gestalteten Bedienfeldern mit Touch Controls zur Steuerung von Navigation, Telefonie oder Entertainment sowie die Tempomatfunktion bzw. die optionale Abstandsregelung.

·        Wie die S-Klasse und die C-Klasse erhält der neue GLC die zweite Generation des Infotainmentsystems MBUX (Mercedes‑Benz User Experience). Der Innenraum wird damit noch digitaler und intelligenter: Das System ist intuitiv zu bedienen und lernfähig, es bietet zusätzlich Funktionen wie Smart Home und Music Streaming. Mit dem lernfähigen Sprachassistenten „Hey Mercedes“ lässt sich MBUX komfortabel steuern.

·        MBUX u.a. mit einem speziellen Offroad-Menue und mit Augmented Reality. Hier werden zusätzliche Hinweise wie Hausnummern virtuell ins Videobild der Umgebung auf dem Zentraldisplay eingeblendet, Ampellicht wird ebenfalls angezeigt.

·        Ebenfalls neu ist die transparente Motorhaube als Bestandteil der 360°-Kamera, die bei Wahl des Offroad-Fahrprogramms die reale Ansicht des Bodens unter dem Vorderwagen kombiniert mit einer virtuellen Darstellung der Fahrspur auf Basis des aktuellen Lenkwinkels auf dem Zentraldisplay anzeigt.

·        Große Bildschirme serienmäßig (12,3 Zoll Fahrerdisplay, 11,9 Zoll Zentraldisplay). Auf den LCD-Bildschirmen erleichtern brillante Ansichten die Steuerung von Fahrzeug- und Komfortfunktionen.

·        Die ENERGIZING Komfortsteuerung wird um den ENERGIZING COACH (individuelle Fitness-Empfehlungen basierend auf einem intelligenten Algorithmus, Integration über Wearables) und bei vollelektrischer Sitzverstellung um die Funktion ENERGIZING Sitzkinetik (unterschiedliche Programme, die automatisch während der Fahrt entweder die Lehnen- und/oder die Kissenneigung verstellen und damit einem verkrampften Sitzen entgegenwirken bzw. das Wohlbefinden während der Fahrt fördern) erweitert.

·        Digital Light mit Projektionsfunktionen (abhängig von länderspezifischen Regularien) und individualisierbarer Coming Home/Leaving Home Animation.

 

Efficient Technology: 100 Prozent Hybrid

4-Zylinder-Benzinmotor M254 mit 1.999 ccm Hubraum, Leistungen bis zu 190 kW bzw. 400 Nm Drehmoment und allen Innovationen der modularen Motorenfamilie. Dazu zählen die Zylinderbeschichtung NANOSLIDE®, die CONICSHAPE® Zylinderhonung (Trompetenhonung) und die direkt am Motor platzierte Abgasnachbehandlung.

4-Zylinder-Dieselmotor OM654M mit 1993 ccm Hubraum, Leistungen bis zu 195 kW bzw. 550 Nm Drehmoment und je nach Leistungsstufe mit ein-oder zweistufiger Aufladung. Zu seiner Abgasnachbehandlung gehören:

·        ein motornaher NOx-Speicherkatalysator zur Verminderung der Stickoxide

·        ein DPF (Diesel-Partikelfilter mit spezieller Beschichtung, um auch die Menge an Stickoxiden zu verringern)

·        ein SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction; mit dosiert eingespritzter Menge an AdBlue®) sowie

·        ein zusätzlicher SCR-Katalysator im Unterboden des Fahrzeugs mit separat dosiert eingespritzter Menge an AdBlue®.


 

·         

Alle Motoren sind elektrifiziert mit einem ins Getriebe integrierten Startergenerator der 2. Generation mit 17 kW Leistung und 250 Nm Drehmoment in Verbindung mit einem 48‑Volt-Bordnetz.

Auf beiden Motoren basieren auch die Plug-in-Hybride (2 Benziner, 1 Diesel). Die E-Maschine der 4. Generation ist in den Triebkopf des 9G-TRONIC Automatikgetriebes integriert, der speziell für diese Anwendung entwickelt wurde. Leistung und Drehmoment der E-Maschine betragen 100 kW bzw. 440 Nm.

Mit deutlich über 100 Kilometer elektrischer Reichweite nach WLTP werden die Plug-in-Hybride des GLC

die Messlatte für Allrad getriebene SUV’s ein Stück höher legen.

Der Weg zur Serienreife

Schon seit der Erfindung des Automobils durch Carl Benz und Gottlieb Daimler testet Mercedes‑Benz seine Produkte intensiv vor der Auslieferung an Kunden. Die systematische Fahrzeugerprobung ist eine wesentliche Kernkompetenz in der Fahrzeugentwicklung zur Absicherung der höchsten Qualitätsstandards der Produkte und des besten Kundenerlebnisses. Simulation, Berechnung und digitale Vorauslegung für alle Komponenten und das Gesamtfahrzeug dienen der frühen Absicherung und sind Voraussetzung für effiziente und kurze Entwicklungsprozesse. Bevor ein Fahrzeug in Serie geht, muss jede Komponente und vor allem die Integration der Einzelfunktionen in das Gesamtfahrzeug einen definierten Reifegrad erreichen. Erste Erprobungen in wenigen Prototypen dienen der Vorabsicherung von beispielsweise Antriebsträngen oder Fahrwerksystemen. Die Kombination aus digitaler Auslegung und Erprobungen in Aggregateträgern ermöglicht es Mercedes‑Benz, das erste Zielfahrzeug heute bereits aus Serienwerkzeugen herzustellen.

Der GLC der BR 254 folgt dem Erfolgs-Konzept der Vorgängerbaureihe 253. Die technische Basis des GLC bildet die aktuelle C‑Klasse (Antriebsarchitektur, MBUX), welche für den Einsatz in einem Midsize SUV konsequent adaptiert und weiterentwickelt wurde. Die Grundabsicherung erfolgte daher mit den Erprobungen der C‑Klasse. Für den GLC wurden die Erprobungen um spezielle SUV Anforderungsprofile wie beispielsweise die Absicherung der Offroad-Eigenschaften ergänzt.

Die wichtigsten Erprobungsschritte in Kürze:

·        Schwerpunkte der digitalen Erprobung: Absicherung Bodenfreiheit und Aufsetzmanagement incl. Offroadpaket, Simulation von Wassermanagement und Wasserdurchfahrten, Fahrverhalten und Fahrsicherheit Schwingungsverhalten (NVH), Absicherung der Baubarkeit (lässt sich das Auto, so wie es entworfen und konstruiert ist, in Großserie produzieren?), Crashverhalten (Unfallsimulationen zur Bewertung von Passiver Sicherheit), Aerodynamik, Gewicht etc. unter Nutzung von VR-Tools.

·        Schwerpunkte der Erprobung auf der Straße und auf Prüfständen: Gesamtfahrzeugabsicherung von vorerprobten Komponenten im neuen Fahrzeugumfeld und im Zusammenspiel mit weiterentwickelten Systemen, Absicherung Dauerhaltbarkeit im geänderten SUV Fahrzeugumfeld

·        Verhältnis digitale Erprobung/reale Erprobung: 35% / 65%

·        Experten-Wissen: Bis zur Freigabe eines neuen Fahrzeugs müssen zahlreiche Experten aus den verschiedensten Bereichen die fahrzeugspezifischen Applikationen durchführen. In Summe sind mehrere hundert Spezialisten in die Erprobung eingebunden.

·        In Gesamtfahrzeugerprobungen und im Dauerlauf erfolgt die Gesamtintegration aller Systeme und Komponenten mit entsprechenden Hitze- und Kälteprofilen.

·        Gefahrene Kilometer während der Erprobung: ca. 7.000.000

·        Entwicklungszeit: ca. 4 Jahre

·        Länder, in denen der GLC erprobt wurde: Deutschland, insb. auch das Prüfgelände in Immendingen, Österreich, Finnland, Frankreich, Schweden, Spanien, Italien, Dubai, Südafrika, USA, Mexiko, China, Japan


 

·         

·        Freigabe-Prozess: Nach jeder digitalen Entwicklungsphase (Komponenten, Prototypen, Vorserienfahrzeuge) erfolgt eine Reifegradprüfung durch die Projektleitung. Die Validierung und funktionale Absicherung erfolgt in der realen Erprobung sowohl durch die Verantwortlichen für die Baugruppen als auch vom Gesamtfahrzeug-Versuch.

·        Nach der Freigabe durch die Entwicklung und dem Serienanlauf folgt die finale Kundenfreigabe durch die Qualitätssicherung.